Mechanisch-technologische Prüfungen

Die klassischen mechanischen Werkstoffprüfungen dienen der Untersuchung statischer mechanischer Werkstoffkennwerte wie Festigkeitseigenschaften und Dehnungsverhalten im linearelastischen und plastischen Bereich, die Härte und das Zähigkeitsverhalten zahlreicher Werkstoffe. Unsere Einrichtungen für die mechanische Werkstoffprüfung werden jährlich durch die Materialprüfungsanstalt (MPA) der Universität Stuttgart entsprechend überprüft.

Die Probenherstellung übernehmen wir gerne für Sie. Sägeschnitte bis 1000 mm, die Bearbeitung gehärteter Werkstoffe oder polierte Proben sind nur einige der Möglichkeiten die wir Ihnen gerne zur Verfügung stellen.


Zugversuch

Der Zugversuch ist ein Verfahren zur Bestimmung der Zugfestigkeit, Streckgrenze, Dehnung, Einschnürung und des E-Moduls eines Werkstoffs. Um dies zu untersuchen verfügen wir über mehrere Universalprüfmaschinen mit bis zu 1000kN Prüflast, mit welchen neben Zugversuchen auch Druck-, Biege-, Scherkraft-, Wechsellast- und Schwelllastversuche durchgeführt werden können. Zugversuche führen wir im Allgemeinen gemäß DIN EN ISO 6892-1:2017 aus. Zusätzlich bieten wir Ihnen die Möglichkeit, mit Hilfe individuell gefertigter Vorrichtungen, Bauteilversuche nach ihren Vorstellungen durchzuführen.


Härteprüfung

„Härte ist der Widerstand, den ein Werkstoff beim Eindringen eines Prüfkörpers entgegensetzt“ (Mortens; 1900). Die heutigen Werkstoffe bieten ein breites Spektrum an Möglichkeiten für verschiedene Anwendungsgebiete. Von weichen bis sehr harten, über gehärtete und beschichtete Werkstoffe. Wir bieten Ihnen das dazu passende Prüfverfahren von Brinell, Vickers und Rockwell, über Shore A und D. Um diese Untersuchungen durchzuführen verfügen wir über mehrere stationäre, wie auch mobile Härteprüfgeräte im Normal- und Kleinlastbereich.


Kerbschlagbiegeversuch

Mit dem Kerbschlagbiegeversuch wird die Zähigkeit von Werkstoffen untersucht. Es wird das Verhalten einer genormten Probe mit V-Kerbe (seltener U-Kerbe) auf der Rückseite, bei hoher Verformungsgeschwindigkeit untersucht. Hierbei trifft der Pendelhammer mit einer bestimmten kinetischen Energie auf die ungekerbte Seite der Probe und zerschlägt diese. Die hier von der Probe absorbierte, in Verformungsenergie umgewandelte Energie ist spezifisch für jedes Material. Es wird die Kerbschlagarbeit in Joule für einen bestimmten Werkstoff bei einer spezifischen Temperatur bestimmt. Den Kerbschlagbiegeversuch führen wir im Allgemeinen gemäß DIN EN ISO 148-1:2017 und für Werkstoffe mit einer Kerbschlagarbeit bis zu 300J und Temperaturen von RT bis -50°C oder -195°C.


Biegeversuch

Der Biegeversuch wird vorwiegend für Schweiß- oder Lötnahtüberprüfungen oder zum Untersuchen auf interkristalline Korrosion durchgeführt. Hierbei wird eine Probe durch Biegung bis Erreichen eines bestimmten Biegewinkels verformt ohne dabei die Beanspruchungsrichtung zu ändern.


Druckversuch

Der Druckversuch ist von der Kraftrichtung her der Gegenspieler des Zugversuchs. Hierbei wird eine Probe zwischen zwei parallele Druckplatten eingespannt und so lange belastet bis es bei einem spröden Werkstoff zum Bruch, bei einem duktilen Werkstoff zu Anrissen auf der Oberfläche kommt oder bis eine geforderte Stauchung erreicht ist. Dies macht es möglich werkstoffspezifische Fließkurven zu erstellen. Aber auch andere Verhaltensweisen eines Werkstoffs zu untersuchen.

Die Überprüfung von Kraftmessdosen bis zu 1000kN ist bei uns ohne weiteres möglich.

Downloads

"Kuchenmodell" zur Erläuterung

Bei mechanische Werkstoffprüfung geht es um Festigkeitseigenschaften. Hat der Werkstoff die mechanischen Eigenschaften oder ist er z.B. zu weich? Kann das Material die Belastungen aushalten? Ist der Kuchen stabil oder ist er nicht fest genug?

Video

Bildergalerie